Ich muss sagen beide Klischees verkörpert Paris gekonnt. So wurden wir von kulinarischen Erlebnissen in den 3 Tagen verwöhnt, sowie von wunderschönen vielen kleinen Boutiquen und französischen Modelabels, bei denen sich sogar die Fashionmetropole Mailand verstecken kann.
3 Tage sind kurz für diese architektonische wunderschöne Stadt, bei der wir hinter jeder Ecke wieder ein schönes Gässchen, eine nette Brasserie und viele Sehenswürdigkeiten entdeckten.
Zum Glück versorgte mich Julian, mit dem ich ja auch schon Raw Food Workshops durchgeführt habe und der eine Zeitlang in Paris gelebt hat, mit vielen kulinarischen Tipps und wir entdeckten viel Neues, obwohl ich schon einige Male dort war.
Ich mache das eigentlich immer so, doch in dieser Stadt muss ich wirklich unterstreichen einfach in die unterschiedlichen Arrondissements zu gehen und Tourguide/Stadtplan zu Hause zu lassen, die unzähligen Apps gar nicht erst herunterzuladen und spontan entdecken und sich treiben lassen.
Dies gilt auch für die vielen Restaurants – ich habe zwar einige tolle entdeckt und wiederentdeckt, die ich gerne hier im Blog auch als Tipp erwähne, doch ehrlich gesagt, hätte ich lieber einfach nur spontan das eine oder andere Restaurant oder Brasserie ausprobiert, denn es gibt so unzählige hübsche Lokale, die meiner Stimmung mehr entsprochen hätten als die vorreservierten.
Dort verläuft man sich leicht in den unzähligen kleinen Gässchen. Jedoch, wenn man bei Saint Germain Des-Pres startet und dann sternenförmig in die unterschiedlichen kleinen Gässchen flaniert, findet man viele schöne individuelle Geschäfte, Delikatessenläden, Brasseries und Kaffees.
Am Nachmittag scheint es überall etwas trostlos, weil in vielen Restaurants einfach die Rollländen hinuntergezogen werden und erst wieder am Abend geöffnet wird. Jedoch, um 17h starten überall die Happy Hours und das Leben beginnt sich neu in den vielen Bars zu entfachen bevor es dann zum Abendessen geht.
In der Gegend vom Louvre in die Richtung Les Halles befindet sich mein Lieblingscoiffeur A la tête du client. Ich bin ja nicht das erste Mal in Paris und meinen besten Haarschnitt, den ich jemals hatte, hatte ich Antoine in seinem kleinen trendigen Friseurladen zu verdanken. Und das war einer meiner ersten Wege als wir ankamen. In kurzer Zeit vollbrachte er wieder ein kleines Wunder. Also wer einen tollen Haarschnitt möchte, der preislich auch echt okay ist, der muss unbedingt dort hin. Die Atmosphäre ist cool und gemütlich und die Crew ist echt toll und sooo sympathisch. Für die Begleitung hat es entweder einen Sportclub gleich gegenüber oder eines meiner Lieblings Cafés namens Claus in der Rue Jean Jacque Rousseau gleich ums Eck.
Claus ist ein kleines Frühstücks Café dessen Namen es dem Gründer zu verdanken hat. Mittlerweile hat Claus gegenüber auch einen Delikatessenladen als Dependance dazu bekommen. In dem kleinen Cafe auf 2 Stockwerken mit Wohnzimmeratmosphäre wird ein kreatives, frisches und vorzügliches Frühstück oder Brunch bis 14.30h kredenzt. Der Delikatessenladen hat den ganzen Tag geöffnet und wer es nicht zum Frühstück schafft, kann sich dort mit ähnlichen herrlichen Gerichten und Produkte „to go“ verwöhnen. Da das Cafe wirklich nur so groß wie ein Wohnzimmer ist, muss man unbedingt vorreservieren. Überhaupt am Wochenende bekommt man bereits 2 Wochen im Voraus kaum mehr einen Tisch.
Ein absoluter Tipp für Aperos und viele nette kleine Restaurants, Delikatessenläden etc. sind die kleinen Gässchen Rund um Etienne Marcel und natürlich auch das Gay Disctrict Les Mareis. In Les Mareis, hat es auch viele tolle Boutiquen und am Abend ist es recht nett dort noch auf ein paar Drinks zu gehen.
Les Halles ist jetzt nicht so toll von der Gegend und trennt eigentlich die tollen Einkaufsstraße von Les Mareis – also ein kleiner kultureller Cut zwischen den beiden Arrondissements – doch gleich dort in der Nähe in der Rue Gravilliers reiht sich inmitten der kleinen Gässchen ein gutes Restaurant neben dem anderen. Von französischer und asiatischer Kücher über spanisch bis hin zu italienisch und thai findet man alles im coolen Ambiente und von guter Qualität.
Eines der bekanntesten Restaurants und Bars dort ist das Derrière. Das Innendesign ist sehr cool wie in einem Wohnzimmer der 70er Jahre dekoriert und im Sommer hat es einen wunderschönen Innenhof. Mitten beim Eingang steht ein altes Motorrad und die Kellner sind supernett. Also vom Wohlfühlambiente wirklich top! Vom kulinarischen her ist es auch sehr bekannt und die Leute lieben es. Mir war es zu erdig französisch und ich habe mir etwas schwierig getan, aber von der Qualität echt toll und ich denke ich bin eine Ausnahme, dass es mich nicht so ganz überzeugt hat. Auch veganer finden dort auf der Karte eine kleine kreative Auswahl. Es zählt sich auf jeden Fall aus hinzugehen – und wenn es nur auf Drinks ist , wegen der tollen Atmosphäre.
Die Preise sind für gute Restaurants aber auch für durchschnittliche Küche und Kaffees sehr gehoben und schlagen teilweise sogar die Schweizer Höhenflüge.
In keiner Stadt gibt es mehr Gourmettempel als in Paris. Wer einmal einen versuchen möchte, aber nicht ganz so abgehoben dinieren möchte, sondern noch immer eine coole, gemütliche aber schicke Atmosphäre bevorzugt mit einer sehr netten Crew, ist im Spring sehr gut aufgehoben. Ich empfehle einen Platz im oberen Stockwerk zu reservieren, weil dort kocht die Crew direkt vor einem und man kann beobachten, welche Gerichte gezaubert werden.
Das besondere – es gibt nur 1 Menü und man kann am Anfang noch mitteilen wenn man irgendetwas nicht isst – somit sind auch veganer und sonstige einschlägige Diätwünsche dort gut aufgehoben. Alles andere ist dann ein Überraschungseffekt und dem Chefkoch überlassen. Kulinarisch waren die Vorspeisen echt der Hammer. Die Hauptspeisen waren mir zu salzig, aber das kann daher kommen dass ich, wenn ich koche, ausschließlich mit Kräutern würze und nur wenig Salz.
Preislich muss man zu zweit jedoch schon mit ca. EUR 200 aufwärts rechnen – also eher für besondere Abende gedacht – wie natürlich der Geburtstag meiner Mutter.
Raw Food Restaurants oder Juice Bars etc. sind kaum zu finden und auch nur 1-2 kleine Bioläden sind mir mal aufgefallen – also die Franzosen lassen sich von den Trends nicht so sehr beeinflussen und bleiben ihren Wurzeln treu. Ist ja auch sympathisch und sicher nicht besser oder schlechter.
Noch ein Tipp – Galerie Lafayette – es ist zwar nicht das Kadewe in Berlin mit der Delikatessenabteilung aber durchaus auch sehenswert.
Und wer in der Früh oder zu Mittag mitten im Marktgetümmeln gemütlich etwas essen oder einen Kaffee genießen möchte und durch die Stände eines kleinen Food Marktes schlendern möchte, ist im Marché des Enfants Rouges gut aufgehoben.
Bei diesen 3 Tagen habe ich nicht einmal daran gedacht Sport zu betreiben, weil die Distanzen so groß sind, dass es sehr empfehlenswert ist sich ein Rad auszuborgen und so die Stadt zu erkunden.
Natürlich gibt es auch für die sportlichen Bootcampler unter euch einige Empfehlungen:
http://parisfitnessbootcamp.ning.com
Indoor Bootcamp: http://www.midtown-studio.com
Ich war im Crossfit Paris und es war recht coole Atmosphäre, aber bin mehr ein Bootcamp und Boxing Fan, weil man gezielter mit dem eigenen Körpergewicht trainiert und weniger mit Kleingeräten– what else 😉