Denke daran – du könntest es sein, der da geht und der nur hofft dass die Zeit möglichst schnell vergeht um Vergessen zu können und eine neue Chance nutzen zu dürfen.
Man liest, hört und sieht es und alle Medien drehen sich nur um eines. Die Menschen die in Massen in unsere Heimaten strömen.
Ja ich greife das Thema heute auch auf, weil ich euch gerne meine Gefühle dazu mitteilen will, denn meine Gedanken drehen sich seit Wochen nur um das eine Thema. Da SCBC ein kleiner Teil eurer Wochenplanung ist oder ihr ab und zu mal meinen Blog lest, denke ich, sollten wir nicht immer nur daran denken, wie wir am Besten unsere Ziele erreichen besser, schöner und fitter zu werden.
Ich komme gerade aus Wien, meiner Heimat und hier unmittelbar bei der ungarischen Grenze ist man noch viel näher am Schicksal der Menschen beteiligt als in der Schweiz. Österreich hat sein Herz geöffnet und zeigt GROSSES Mitgefühl. Menschen strömen zu den Bahnhöfen, um irgendwie helfen zu können. Und in einem Land wo leidergottes auch Rechtpopulismus ohne Scheu und Vorbehalt herrscht – berührt mich das, denn ich dachte die Bevölkerung ist über die Jahre seit dem grossen Lichtermeer in Wien einfach zu bequem geworden und zu angepasst um aufzustehen und aufzuzeigen wo sie stehen. Schön, dass ich mich geirrt habe.
Wir sind privilegiert. Wir haben einfach nur Glück gehabt in unserem Leben zu den paar Millionen Menschen zu gehören im richtigen Land geboren zu sein. Wir haben die Chance gehabt eine Ausbildung zu machen, zu leben und zu lieben, wie e uns gefällt und uns mit unseren Mickey Maus Problemen den Alltag schwer zu machen.
Wir haben es nicht verdient so privilegiert zu sein – wie den auch?? Es war Glück. Wir haben Glück nicht das Schicksal einer Familie tragen zu müssen, die gerade auf der Flucht ihr Kind verloren hat, die Teil ihrer Familie verlassen musste oder verloren hat, ihr Eigenheim, Hab und Gut.. und hier im neuen Land nichts mehr hat, als das Leben. Dieses Leben aber im neuen Land abgestempelt wird bei vielen wie Schmarotzer die nun einfach soziale Hilfe wollen.
Wenige fragen sich – wer ist der Mensch, der da wie tausende andere zu uns kommt?
Einer von vielen: Dieser Mensch könntest auch du sein, wenn du ausnahmsweise nicht im richtigen Erdteil auf die Welt gekommen wärst. Denke daran – du könntest es sein, der da geht und der nur hofft dass die Zeit möglichst schnell vergeht um Vergessen zu können und eine neue Chance nutzen zu dürfen.
Familien schicken mit dem letzten Rappen den sie haben ihre Kinder alleine los, meistens mit Schleppern mit der Hoffnung, dass sie dort wo sie landen werden eine Chance bekommen.
Viele von ihnen kommen niemals an. Wie gross muss da die Verzweiflung sein – sein eigenes kleines Kind wegzuschicken…
Jeder der aus seiner Selbstverständlichkeit heraus denkt, er hätte das Leben verdient und sich nicht viele Gedanken darum macht, wie es derzeit auf der Welt zugeht oder vielleicht sogar Angst hat, all das was passiert könnte jetzt sein bequemes Leben beeinflussen oder sogar beschneiden, der sollte sich immer wieder in Gedächtnis rufen: „Ich hatte einfach nur Glück in meinem Leben und nichts macht mich besser als den Menschen der das Glück hatte.“
Seit Tagen überlege ich was ich machen könnte um zu helfen.
Spenden ist nicht das Wahre, da man nicht weiß wie und wo das Geld ankommt und wer sich im Endeffekt bereichert. Kleidung abgeben tun viele und das ist schon ein erster Schritt. Aber da muss es doch noch etwas anderes geben – irgendetwas das diesen ganzen Bürokratie-Apparat übergeht und Menschen direkt helfen kann. Ich kenne das System der Schweiz zu wenig und überlege hin und her.